Plattform oder Technologie?

Plattform und Technologie sind nicht wirklich trennbar. Bei dem Entscheid zu welcher Technolologie und passender Plattform (Bedien- und Logikkonzept) das eigene Smart-Home Bedürfnis passt, helfen vielleicht die nachfolgenden Informationen.

Im Grunde kann man schon sagen, das eine Smarthome-Lösung „möglichst“ viele Standards erfüllen sollte. Manchmal ist weniger auch mehr – das gilt meiner Meinung nach aber nur beim Bedienkonzept.  Ein Tasten- bzw. wenige Tastendrücke sollten Uhrzeit- und Zustandsbedingt Aktionen als Szenarien abrufbar machen. Denn ich bin kein Freund von einer Schaltzentrale in Umfang und Komplexität einer Faciltiy-Managment Software.

Ist das System Multi-Protokoll fahig? Plattform-Systeme die laut eigener Werbeaussage „die“ wichtigsten Marken-/Produkte im Bedienkonzept vereinen, können mit dieser Aussage auch darstellen, dass die eigene Plattform unflexibel ist und Interoperablität eher klein geschrieben ist. Richtig klasse sind Produkte die Marken integieren können – zu denen es noch gar keine Partnerschaft gibt. Beispielsweise Crestron, Control4 oder ELAN… Smarthome-Lösungen bei dem der Systemintegrator auch eigene „Treiber“ erstellen kann.

Plattformen

Jedes Smarthome braucht eine Plattform. Diese ist als eine Art Betriebssystem zu verstehen und ermöglicht das Bedienkonzept samt aller Logik-Spielerrein.

DIY-Plattformen

sind beispielsweise; Apple Homekit, Ikea Tradfri, Homematic, Fibaro, Mediola und weitere Anbieter haben den DIY-Kanal im Fokus. Das heißt hier können Verbraucher:innen selbst Hand anlgeben – sie müssen das teilweise smarte System selbst in die Hand nehmen. Wieso „Teilweise“ Smart? – die oben genannten Systeme ermöglichen kein professionell errichtetes Smarthome-System, das wirklich alle technischen Geräte miteinander vernetzt und auch vom installierenden Spezialisten unterstützt wird.

Als persönliches Statement möchte ich hinzufügen, das die DIY-Lösungen eine absolute Berechtigung haben – aber leider den Begriff  „Smart-Home“ verwässert haben. Eine andere Art der Bedienung des Lichtes per App, ist noch kein intelligentes zu Hause.

Profi-Plattformen…

…werden durch einen Fachman, Handwerker oder Systemintegrator geplannt und errichtet. Der in Deutschland weit verbreitete KNX-Standard, hat eine Reihe von Herstellern die eine Steuerungsplattform anbeiten. Vom GIRA Homeserver, JUNG Facilityserver, HAGER Domovea, Busch Jaeger Free@Home…. gibt es viele Lösungsanbieter. Interessanterweise bieten amerikanische Hersteller ganz eigene Smart Home Ansätze, die teilweise auch KNX kompatibel sind. Gebäudetechnik-Standards lassen oft mehr oder weniger an den deutschen Markt adaptieren. Was sich aber alle der amerikanischen Hersteller auf die Fahne schreiben, ist die Integration von Multimedia- / Entertainmentprodukten. Hier gibt es eine dermaßen große Vielfalt, das ich zu sagen geneigt bin; „Das deutsche Smart-Home-Hersteller >Spassbremsen< sind.“ Denn die Welt besteht nicht nur aus Sonos, Loewe und Panasonic… Die etwas übertriebene Schwart-Weiß Betrachtung an dieser Stelle soll motivieren, auch mal über den Tellerrand zu schauen.

Amerikanische Smarthome Marken

Crestron ist auch in Deutschland der Champion, wenn es um große Medien- / und Konferenzräume geht. In High-End Wohnsituation hat sich Crestron auch einen Namen im maritimen Bereich geschaffen.

Control4 hat im Bereich der Home-Automation > Private-Wohngebäude Crestron bereits überholt, was zuletzt auch an einem anderen Budget-Ansatz liegt. Nur zum Verständnis > keine dieser Smart-Home Platformen ist ein günstiges Vergnügen.

URC Total-Control, der mit seinen Wurzeln als Universal-Control agierende OEM Infrarot-Fernbedienungshersteller, hat mit Total-Control auch ein IP-Basierendes Bededienkonzept entwickelt.

ELAN liegt mit seinem Produktportfolio in einer Reihe der obigen Hersteller. Der besondere Schwerpunkt liegt auf Ausfallsicherheit, da innerhalb der Nortek-Control Gruppe ein Fokus auf Sicherheitstechnik besteht.

SAVANT ist quasi der „Schönling“ unter den amerikanischen Systemen. Wahrscheinlich lief die allererste Fassung des Systems nicht ohne Grund auf einen Apple-Mac Mini. Das durch Partnerschaften gewachsene System ist wie ELAN noch nicht direkt am deutschen Markt tätig – außer in wenigen Projekten.

RTI vereint im Produktmix vor allen das Thema „Hand-Held“ Remote und kann dadurch auch als professionelle lernfähige Fernbedienung bezeichnet werden. Premium-Qualität die auch ihren Preis hat.

Technologien

Jede Smarthome-Plattform macht sich einer oder mehrer Technologien zu Nutze. Nachfolgend eine Übersicht der bekannten Hersteller-Standards.

Zigbee – bietet aktuell gute Möglichkeiten was Nachrüstlösungen bei Licht und Beleuchtung angeht. Wer kennt da nicht Philips Hue, Ikea Tradfri und weitere. Die sind (bedingt) untereinander kompatibel, wobei auf Youtube etliche Workarounds den Weg zeigen und zusätzliche Apps mit einbeziehen. Zigbee als Technologie-Standard für Funk-Verbindungen ist auch in diversen Plattformen integriert. Angefangen vom populären Apple Homekit als DIY Lösung, aber auch in diversen Bedien-Plattformen die für den KNX-Bus gemacht sind und durch den Fachmann in Betrieb genommen werden.

https://zigbeealliance.org/de/solution/zigbee/

Z-WAVE ist ebenfalls ein Funk-Standard, der aber vielmehr Auswahl in UP-Aktorik und Sensorik bietet. So nutzt beispielsweise Homematic diese Technologie und bietet von der Selbst-Mach-Lösung bis hin für den professionellen Einsatz durch das Elektro-Handwerk entsprechende Module.

Z-Wave Hersteller

ENOCEAN ist ein Funkstandard der, wie ZWAVE im 868MHz Band Steuerungs-Informationen austauscht. Doch Vorsicht – gleicher Frequenzbereich heißt nicht „Kompatibel“. Das sich verschiedene Technologien gleiche Frequenzen teilen, hängt mit den Regulierungsbehörden zusammen, die nur bestimmte Bänder zu freien Nutzung erlauben.

https://www.enocean-alliance.org/de/produkte/

Ein ENOCEAN Taster sieht aus wie ein „normaler“ Lichtschalter – braucht aber keinen Strom und keine Batterie um das Licht „fernzubedienen“

Bluetooth wiederum setzt wie ZigBee auf das 2.4GHz Frequenzband. Der für Audioübertragung und Computer-Zubehör entwickelte Standard, wird vereinzelt auch bei Smart-Home Komponenten eingesetzt. Ob dies der Zwischenschritt zu Thread ist wird sich zeigen.

LAN/WLAN ist eine Schlüssel-Technologie zur Verbindung aller IP-Komponenten der smarten Wohnumgebung. Letztlich werden alle Protokolle wie ZigBee, Z-WAVE s Tabletts/Smartphones zur Bedienung ein fester Bestandteil. Letztlich läuft hier auch häufig die Vernetzung von Multiroom-Audio Komponenten.

THREAD OFFENES IPv6-BASIERTES PROTOKOLL – Konzipiert für IOT- Sichere und zuverlässige Verbindung von Produkte rund um das Haus. Bietet Sicherheit auf der Netzwerkebene. Basiert auf dem stromsparenden IEEE 802.15.4 MAC/PHY – Bietet Device-to-Device und Gerät-zu-Cloud-Verbindungen

https://www.threadgroup.org/What-is-Thread/Overview

KNX könnte man im Grunde als Kommunikationsprotokoll zum Datenaustausch von smarter Gebäudetechnik bezeichnen. Ein Smarthome nach KNX zu errichten hat den Vorteil, dass über 400 Hersteller Produkte und Lösungen nach diesem Standard arbeiten. KNX kann sogar mit anderen Systemen gekoppelt werden und ist unabhängig von jeglicher Hard- oder Softwaretechnologie. Vor allem ist KNX für den Installationsprofi gemacht.

https://www.knx.org/knx-en/for-professionals/community/manufacturers/ 

 

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