Netzwerktechnik für Multiroom-Audio
Dieser Artikel bezieht sich zwar auf BlzOS Geräte, jedoch eigenen sich die grundlegenden Themen für jede Multiroom-Audio Marke die nicht ein eigenes Mesh-Netzwerk bildet, wie es Sonos kann.
Mesh oder Roaming Netzwerk?
Bei einem Mesh-Netzwerk werden die Repeater einfach „Wireless“ in der Wohnung verteilt. Jedoch wird dabei nur die halbe Bandbreite der beworbenen Datenrate erreicht. Auch im Mehrgeschoss-Wohnungsbau ist es nicht möglich, eine Verbesserung der Netzqualität zu erreichen, wenn in der Nähe bereits andere Netzwerke installiert sind. Mesh-Netzwerke wurden speziell für die einfache Installation zur WiFi-Versorgung im privaten Haushalt entwickelt. Im Hinblick auf den Datendurchsatz entsprechen sie nicht dem aktuellen Stand der Technik. Ein gut installiertes Roaming-Netzwerk, das aus mehreren WAPs* besteht, ist effizienter und genauer zu verwalten. Bitte beachten Sie, dass jeder WAP seinen eigenen LAN-Anschluss benötigt. Bitte beachten Sie, dass der POE-Anschluss direkt mit Strom versorgt wird. Ein Roaming-Netzwerk kann auch aus WAPs verschiedener Hersteller bestehen, die dann jedoch einzeln verwaltet werden müssen. *WAP=Wireless Access Point
Weitere Tipps zur WiFi Einstellung von APs und Routern
Die Bandbreite per Kanalbündelung im 2.4 GHz Bereich auf 40 MHz oder im 5 GHz auf 160 Mhz zu stellen bringt nicht automatisch etwas. Denn die Bandbreite des Gerätes, das sich mit dem Router bzw. AP verbindet, ist gar nicht vorhanden. Im Router bei 2,4 GHz lieber 20 MHz statt 40 MHz einstellen > das reduziert auch die Störeinflüsse aus der Nachbarschaft.
Auch im 5 GHz Band sind 160 MHz nicht sinnvoll, da es Störeinflüsse zur Nachbarschaft hat. Mit 80 MHz oder 40 Mhz gibt es immer noch genug Bandbreite. BEISPIEL: Ein Macbook schafft bei 5 GHz/80 MHz = 866 Mbps > viele Internet-Anschlüsse haben 100Mbit (100Mbps) oder weniger. Nur mal zu dem Verständnis 😉 > Netflix empfiehlt für 4K-Streaming 15 Mbit (Mbps)
Tipps für Bluesound im WiFi Betrieb
Wenn beispielsweise ein Bluesound-Player per WiFi integriert werden muss, kann der Player dezidiert den „besten“ AP zugeordnet werden. Dies geht über die BLOCK-Filterung des jeweiligen APs/Hersteller > nachfolgend ein Beispiel.
Nach einem Neustart des Bluesound-Players oder einer Stromunterbrechung versucht das Gerät, sich mit dem besten Signal neu zu verbinden. Die Standard-Vorgehensweise von Wifi-Geräten ist es, sich mit dem stärksten verfügbaren WP-Signal zu verbinden. In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass ein Bluesound-Player im Netzwerk mit einer Lautstärke von -70 dB oder weniger aufgeführt wird. In der Web-Management-Oberfläche des Access Points (AP) besteht nun die Möglichkeit, die Verbindung dieses Players zu unterbinden. Diese Vorgehensweise kann auch auf die anderen APs übertragen werden. Durch die Block-Funktion wird sichergestellt, dass der Player sich mit dem „richtigen“ AP verbindet.
Die Block-Funktion ist quasi nicht nur ein Schutz vor ungewünschten Clients, sondern sie kann genutzt werden, um den WiFi-Teilnehmer zum richtigen WAP zu leiten.
VORSICHT: Die Block-Funktion ist bei Geräten die häufiger den Standort wechseln (PULSE Flex2i mit Akkupack) kontraproduktiv – der der Player überall funktionieren soll.
Sofern keine Signalstärke knapp unter -60 dBm oder besser möglich ist, sollte der Standort des Players oder des WLAN-Access-Points geändert werden. Eine weitere Option ist die Verwendung der Block-Funktion bei einer Roaming-WLAN-Struktur. Dabei wird der Player zur richtigen AP geleitet, wie oben kurz erläutert.
- Der Player sollte immer bei der Signal-Stärke Good oder besser Excellent anzeigen.
- Dies ist insbesondere beim Multiroom-Betrieb und Gruppierungen wichtig.
- Aber auch eine stabile Airplay2-Verbindung wird so möglich.
- Nicht nur Empfangen – sondern auch senden. Eine der Stärken von Bluesound ist das Senden von Eingangssignalen an andere Teilnehmer. Beispielsweise kann der HDMI-TV Ton vom Powernode ja auch im Gäste-WC über einen Flex2i gehört werden. Wenn jedoch das WiFi Signal in Richtung „Weak“ geht, kann keine erforderliche Datenrate zu den andern Netzwerkspielern aufgebaut werden und es kommt zu Audio-Dropouts oder gar keiner Verbindung.
Warum läuft das Sonos-Mesh „so“ stabil?
1- Hier teilen die die Musikplayer das Netzwerk nicht mit anderen Teilnehmern, wie TVs oder Pads die Filme oder andere Daten streamen.
2- Die Bandbreite der Musik ist deutlich geringer > durch die fehlende Hi-Res Unterstützung. Bluesound, Yamaha Musiccast, Denon Home etc. streamen auch FLAC Dateien. Haben aber bei schlechten Netzwerkstrukturen dieselben Probleme…